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WHITEOUT am Arber II

Der Wetterbericht meldet seit Tagen in den Alpen und im Bayrischen Wald immer nur heftigen Schneefall. Schnell ist klar, dass wir uns dies nicht entgehen lassen können. Kurzfristig fand sich ein kleines Team bei den Nabburger Gipfelstürmern für ein neues Abenteuer am Arber zusammen. Bereits im Bodenmais trafen wir Hausbesitzer, die gesichert mit Seil und Klettergurt ihre Hausdächer von den Schneemassen befreiten. Schnee in Hülle und Fülle ließ unsere Herzen höher schlagen. Wir tauchten ein in eine Märchenlandschaft aus Schnee und genossen die Ruhe beim Aufstieg über die Rißlochfälle. Uns war klar, dass Schneebruch ein Thema war. Als plötzlich neben uns ein Gipfel wie aus dem Nichts einfach wie ein Streichholz abknickte und mit einer Schneewolke auf dem Boden krachte, wurde uns es erst richtig bewusst, dass wir mitten drin waren und dass bei stärkeren Sturm sich das Risiko enorm erhöhen würde. Zum Glück war es im weiteren Aufstieg relativ windstill. In den höheren Lagen fanden wir den typischen "WHITEOUT" am Arber vor, Nebel und Schneefall machten uns die Orientierung schwer. Wir verließen uns in diesem "Nichts" auf unser GPS - Gerät und wurden nicht enttäuscht. Zuverlässig zeigte es uns den Weg. Auch wenn der Kopf gefühlt eine ganz andere Richtung vorschlug, half uns das konsequente Verfolgen des GPS - Tracks die Arber - Schutzhütte zu finden. Am Gipfel des Arbers war wieder mal heftigster Sturm und das Abfellen der Ski musste sehr schnell gehen. Man kann es sich nicht so richtig vorstellen, aber die ersten 100 m der Abfahrt vom Gipfel waren im totalen WHITEOUT ein Zurechtfinden im Nirgendwo! Eine interessante Erfahrung! Bei der Heimfahrt erreichte uns die Meldung, dass viele Zufahrtsstraßen zum Arber ab 18:00 wg. Schneebruch gesperrt werden. Da hatten wir Glück, dass auf der Tour alles gut ging und wir keinen Umweg nach Hause machen mussten.